„Für die Katz war und ist wenig“
Trotz aller Kämpfe und Zerstörungen, die Mali derzeit in den Schlagzeilen halten, trägt die Aufbauarbeit von Barbara und Henner Papendieck weiterhin erstaunlich nachhaltige Früchte. Aus Malis Hauptstadt Bamako schrieben die im Auftrag des Auswärtigen Amtes und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit tätigen Friedensmacher am 21. Januar 2013 an Peace-Counts-Koordinator Michael Gleich: „Für die Katz war und ist verblüffender Weise wenig.“
Alle Bewässerungsfelder des Programms Mali-Nord seien in der soeben zu Ende gegangenen Saison bestellt worden. Deren Ernte – „wohl mehr als 120.000 Tonnen ungeschälter Reis“ – werde in diesen harten Zeiten viel zur Lebensmittelsicherheit beitragen. Die Kleinbauern und -bäuerinnen hätten den wirtschaftlichen Wert ihrer selbst bestellten Felder längst erkannt.
Begeistert sind Barbara und Henner Papendieck über die intelligente Strategie, mit der das Personal von Mali-Nord den Konflikt vorausgesehen und größere Schäden verhindert habe. Die im Frieden aufgebauten Strukturen hielten sich auch im Konflikt „verblüffend gut“. Die auf Erfahrung und Vertrauen gebauten Netzwerke hätten sich entwickeln können in der „lange eingeübten repressionsfreien Zusammenarbeit und der steten Suche nach einleuchtenden und meist auch einfachen Lösungen“.
Sehr ermutigend sei auch die Ernennung von Yehia Ag Mohamed Ali zum Minister für Handwerk und Tourismus im Dezember 2012. Seit 1995 hatte der in sozialer Vermittlung, Aussöhnung und Wiederaufbau erfahrene Kenner des Nordens im nationalen Auftrag das Programm Mali-Nord koordiniert.
Ähnlich Positives berichten die Papendiecks auch über fast alle anderen langjährigen Mitarbeiter und die dem Programm verbundenen Unternehmer. Sie zeigten – trotz erlittener Niederschläge – „eine Reife und einen Durchblick, der weit über die eigenen Belange hinaus geht und uns Hochachtung abverlangt“. Hier schlummere derzeit das beste Potenzial für die schwierige Post-Konflikt-Phase.
Zugleich wurde dem Ehepaar aber auch vor Augen geführt, wie schnell jahrelange Mühen zunichte gemacht werden könnten: Zunächst hieß es, die französische Luftwaffe habe das Rathaus von Niafunké zerstört, das die dortige islamische Polizei zu ihrem Hauptquartier gemacht hatte. Für die Papendiecks war die vor etwa zwölf Jahren gegen harte Widerstände durchgesetzte intelligente Modernisierung dieses Baus „ein Sieg der praktischen Vernunft“. Inzwischen aber gab es Entwarnung von kundiger Seite: Das Rathaus sei nicht das Ziel des Angriffs gewesen und sei völlig erhalten.
Mehr zum Engagement der Papendiecks in der Reportage „Die Rückkehr der Wüstenritter“